Historisches Seminar - Abt. Frühe Neuzeit

 

Ludwig-Maximilians-Universität München


Prof. Dr. Sigrid Jahns


Postanschrift:
Geschwister-Scholl-Platz 1 
D-80539 München 

Hausanschrift:
Schellingstraße 12 ("Historicum"), Zi. 025/EG
D-80799 München 
Telefon: 089 / 2180 - 5562 (Sekr. 5560)
Telefax: 089 / 2180 - 5668 (Sekr. 5663)

E-Mail: Sigrid.Jahns@lrz.uni-muenchen.de


Leider werde ich aus zwingenden Gründen im kommenden Sommersemester 2002 die angekündigte Vorlesung über "Deutschland im Konfessionellen Zeitalter" sowie das Hauptseminar über "Landständische Verfassungen und landständische Konflikte im Alten Reich" nicht halten können. Wegen des Oberseminars wird eine besondere Regelung getroffen. Magister- und Staatsexamensarbeiten werden betreut, Prüfungen nehme ich ab.


Sprechstunden finden im Sommersemester selbst nur in größeren Abständen statt. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben (s. Aushang an der Tür meines Dienstzimmers und Instituts-Homepage). Nur in wirklich dringenden Fällen erteilt auch das Sekretariat der Abt. Frühe Neuzeit Auskunft (Frau Frey, Zi. 027 des Historicums, Tel. 089/2180-5560).


Nächste Sprechstunde(die letzte in diesem Semester):

Mittwoch, 14. Juli 2002, 10-12 Uhr

Feriensprechstunden werden rechtzeitig bekannt gegeben.


Lehrveranstaltungen Prof. S. Jahns Wintersemester 2002/03:

VORLESUNG:

Deutschland im konfessionellen Zeitalter (1555-1648) (für die Zwischenprüfung geeignet), 2 stündig, Fr 10-12, Ort: Univ.Hauptgebäude, HS 355

Die Vorlesung behandelt unter Einbeziehung der europäischen Dimensionen die allgemeine deutsche Geschichte im Jahrhundert zwischen Augsburger Religionsfrieden und Westfälischem Frieden. Seit den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts verschärften sich wieder zunehmend die konfessionellen und politischen Gegensätze im Reich, um sich nach einer Reihe von lokalen Konflikten schließlich in den militärischen Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges zu entladen. Parallel dazu wurde die von der Konfessionalisierung aller Lebensverhältnisse geprägte deutsche Gesellschaft erschüttert von wirtschaftlicher Stagnation, Klimaveränderungen, katastrophalen Hungersnöten, Preisanstieg und Bevölkerungsdruck - Krisen, die sich in Wellen von Hexenverfolgungen ein Ventil schufen. Die Vorlesung verfolgt ferner überblicksartig die unmittelbaren Ursachen und die verschiedenen Etappen sowie die komplexen Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges.

Literatur:

Maximilian Lanzinner, Konfessionelles Zeitalter 1555-1618; Gerhard Schormann, Dreißigjähriger Krieg 1618-1648, Stuttgart 2001 = Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. völlig neu bearb. Aufl., Bd.10, hg. v. Wolfgang Reinhard.

Horst Rabe, Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500-1600, München 1989 = Neue deutsche Geschichte Bd.4.

Heinz Schilling, Aufbruch und Krise. Deutschland 1517-1648, Berlin 1988, durchgesehene Sonderausgabe 1994 = Siedler Deutsche Geschichte - Das Reich und die Deutschen.

Volker Press, Kriege und Krisen, Deutschland 1600-1715, München 1991 = Neue deutsche Geschichte Bd.5.



HAUPTSEMINAR:

Landständische Verfassungen und landständische Konflikte im Alten Reich, 3stündig, Do 9-12, Ort: Historicum Raum 401

Auf der Basis einer ständisch gegliederten Gesellschaft bildeten sich seit dem Spätmittelalter analog zu entsprechenden Vorgängen auf der Ebene des Reichsverbands (Reichsstände) und in anderen europäischen Staaten in den meisten deutschen Territorien die Landstände als "politische" Stände heraus, die sich das Recht zur Teilhabe an der Herrschaft erwarben (Adel, Klerus, Städte, z.Tl. auch Bauern). Landständische Verfassungen sind ein wesentliches Strukturelement des frühmodernen Territorialstaats, an dessen Ausbildung die Landstände wesentlichen Anteil hatten. Am Beispiel ausgewählter Territorien erarbeitet das Hauptseminar zunächst die spätmittelalterlichen Entstehungsursachen landständischer Verfassungen, Organisation und Funktion der landständischen Korporationen im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert sowie ihre unterschiedliche soziale Zusammensetzung. Parallel zur Ausbildung des frühmodernen Territorialstaats, vor allem aber im Zeitalter des Absolutismus kam es fast überall zu Konflikten zwischen den auf Ausschluß ständischer Mitherrschaft zielenden Landesfürsten und ihren Landständen. Auf dem Hintergrund der allgemeinen Entwicklungstendenzen nach 1648 werden Ursachen, Verlauf und Ergebnis solcher "Ständekämpfe" in einem zweiten Themenkomplex an Fallbeispielen untersucht. In einem dritten Themenkomplex soll die Frage nach Kontinuität oder Diskontinuität landständischer Verfassungen nach 1806/15 diskutiert werden.

Einführende Literatur:

Dietrich Gerhard (Hg.), Ständische Vertretungen in Europa im 17. und 18. Jahrhundert, 2. unv. Aufl. Göttingen 1969.

Bernd Kappelhoff, Absolutistisches Regiment oder Ständeherrschaft? Landesherr und Landstände in Ostfriesland im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts, Hildesheim 1982, S.1-9 (Einltg.).

Gabriele Haug-Moritz, Württembergischer Ständekonflikt und deutscher Dualismus, Stuttgart 1992, S.5-14.

Maximilian Lanzinner, Konfessionelles Zeitalter 1555-1618 - Gerhard Schormann, Dreißigjähriger Krieg 1618-1648, Stuttgart 2001 = Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 10. völlig neu bearb. Aufl., Bd.10, hg. v. Wolfgang Reinhard, darin S.87-97 § 6 (Lanzinner): Landstände, Steuern und Rechtsordnung.

Peter Moraw, Zu Stand und Perspektiven der Ständeforschung im spätmittelalterlichen Reich, in: Hartmut Boockmann (Hg.), Die Anfänge der ständischen Vertretungen in Preußen und seinen Nachbarländern, München 1992, S.1-33.

Vorbesprechung mit persönlicher Anmeldung und Themenvergabe am Donnerstag, 18. Juli 2002, 10 Uhr c.t., Historicum Raum 022 (bitte Zwischenprüfungszeugnis bzw. Proseminarscheine mitbringen). Begrenzte Teilnehmerzahl!



OBERSEMINAR:

Oberseminar für Doktoranden, Magister- und Staatsexamenskandidaten (nur nach persönlicher Einladung), 2stündig, 14 tägig, Di 18-20, Ort: Historicum Raum 022

Sprechstunde während der Vorlesungszeit :
Mittwoch 14.15-16.15 Uhr, Zi. 025


gez. Jahns


Historisches Seminar - Abt. Frühe Neuzeit, 31. Juli 2001, zuletzt geändert am 30. Juni 2002